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Lesedauer 2 Min.Die Veränderung, auf die wir alle warten, sind wir!
Wir sind in der Welt der individuellen Fortbewegung aufgewachsen: eigenes Auto, eigener Roller, eigenes Motorrad oder Fahrrad. Und in der klassischen Welt des Öffentlichen Personennahverkehrs: Bus, Bahn, Fähre oder Taxi. Kennen wir. Haben wir. Nutzen wir.
Unsere Welt wird aber immer stärker durch die Welt der neuen, der anderen Mobilität verändert: die Welt des Sharings, die Welt der neuen Möglichkeiten. Einfach bewegen. Wirklich nur dann ein Auto nehmen, wenn es gerade notwendig ist. Ein Rad nehmen und losradeln, um mal kurz etwas zu erledigen. Sich mit anderen ein Shuttle teilen, unter Menschen doch für sich sein und dabei das Handy aufladen. Nutzen. Teilen. Bewegen. Und diese Nutzung, dieses Teilen, diese Bewegung setzt keinerlei Besitz mehr voraus. So viel ist so einfach verfügbar.
Mut ist wie Veränderung, nur früher.
Das Einzige, was wir neben einem virtuellen Mobilitätskonto noch besitzen müssen, ist eine Haltung. Eine Einstellung. Unsere Haltung, unsere Einstellung in Sachen Mobilität besteht vor allen Dingen aus Routinen. Manchmal auch aus Status. Routinen sind einerseits gut. Denn Routinen vereinfachen den Alltag. Machen Dinge selbstverständlich. Status gibt uns das Gefühl, in der Gesellschaft auf einer bestimmten Ebene zu sein. Ein gewisses Level erreicht zu haben. Beides erschwert Veränderung. Bekannte Wege verlassen, Sicherheiten aufgeben. Anerkennung durch andere nicht mehr so wichtig nehmen. Das ist nicht einfach. Es ist sogar unbequem. Dazu bedarf es einiges an Mut. An Willen. An Offenheit und Freiheit. Letztlich bedarf es nur einer Veränderung.
Teilen ist Besitzen neu gelebt.
Was geben wir auf, wenn wir mal das eigene Auto in der Garage oder vor dem Haus stehen lassen? Die Freiheit, die Route selber bestimmen zu können? So wie Hunderte anderer Menschen auch, die sich neben uns im Stau oder zähem Verkehr durch die Straßen mühen? Die verstohlene Freude daran, zeigen zu können, dass wir es uns leisten können? Im eigenen Auto sitzen, dabei Musik hören oder Kaffee trinken? Das geht doch gleichermaßen gut in der Bahn, im Bus, im Auto eines Carsharing-Anbieters oder im Shuttle. Wir verlagern unseren Status. Der Besitz bestimmter Dinge ist nicht mehr wichtig. Der neue Status ist der Umgang damit. Der neue Status ist das Wissen um die Möglichkeit, das Leben anders und freier zu gestalten. Und unsere Mobilität ist ein wichtiger Teil dessen.
Überdenken wir also unsere Routinen, unser Festhalten an einem Status, der keiner mehr ist. Hinterfragen wir unser Denken und unser Verhalten. Machen wir uns frei von den Zwängen des Verkehrs, dem Ballast an Besitz und dem vermeintlich gesellschaftlich hoch Angesehenen.
Machen wir unsere Mobilität frei und flexibel. Gestalten wir sie so, wie wir sie gerade brauchen. Lasst Mobilität zu Bewegungsfreiheit werden. Zu einer Selbstverständlichkeit. Zu einem öffentlichen Besitz, den wir alle gemeinsam und miteinander nutzen.