mein hvv switch Punkt
Lesedauer 3 Min.An der Klosterallee mit Koral Elci
Über 100 hvv switch Punkte liefern in Hamburg vielfältige Möglichkeiten von A nach überallhin zu kommen. Wir stellen euch spannende Hamburger*innen vor – auf ihren Wegen durch die Stadt. Dieses Mal: Gastronom Koral Elci.
Ein Restaurant hat Koral Elci nicht. Trotzdem ist er wohl einer der Gastronomen, die in Hamburg täglich am meisten Menschen verköstigen: Mit seinem Unternehmen Kitchen Guerilla steht er hinter den Betriebsgastronomien von Firmen wie Meta und Yelp. „Das Wort Kantine ist bei uns verboten”, sagt Koral. „Da entsteht direkt das Bild von Curry-Wurst und Dino-Nuggets – aber bei uns geht es nicht nur ums Sattwerden. Es geht um ein tägliches kulinarisches Erlebnis.”
Doch das ist lange nicht alles, was Kitchen Guerilla ausmacht. Es steht vor allem für Pop-ups und Events: 2009 wuchs in ihm der Wunsch, Menschen zu bekochen. „Ich wollte aber kein Restaurant”, sagt Koral. So lud er zunächst Gäste in seine Wohnung ein. Sein Bruder Onur stieg mit ein, es folgten Übernahmen von Restaurants für einen Abend – der Name Kitchen Guerilla war geboren. Heute kapert Kitchen Guerilla auch Segelschiffe, Baustellen, Kombüsen oder andere überraschende Orte auf der Welt, für eigene Veranstaltungen oder für Firmen. Das Team versteht sich als Kreativagentur für Essen und Trinken.
Damit noch mehr Gäste Kitchen Guerilla kennenlernen, will Koral nun doch Restaurants eröffnen: Ganz aktuell planen er und sein 25-köpfiges Team eins für Business-Lunchs im Hochhaus Hamburg Triiio in der Innenstadt, das im Januar 2024 eröffnen soll. Ein Signature-Restaurant soll 2025 im Grindel folgen. „Man entwickelt sich weiter – und heute wollen wir feste Orte installieren, an denen man unsere Handschrift erleben kann.”
Wir treffen Koral im Grindelviertel, am hvv switch Punkt Klosterallee, unweit des Isemarktes.
Koral, du bist 1999 nach Hamburg gekommen. Warum?
Ich bin hergezogen, um Produktdesign zu studieren. Dass ich so lange bleibe, war nicht geplant, aber ich habe mich sofort total in Hamburg verliebt. So viel grün, nette Leute. Und auch die Mobilität: Ich bin in Istanbul groß geworden, habe in Argentinien gelebt – dort herrscht Chaos, was den Verkehr betrifft. Hier war plötzlich alles so geordnet und man kam auch ohne Auto zuverlässig von A nach B. Die Menschen wurden schon nervös, wenn der Bus eine Minute zu spät kam. Das habe ich gar nicht verstanden…
Wo bist du damals gelandet?
Ich habe eine Wohnung in Uhlenhorst gefunden, nah der Hochschule für bildende Künste. Aber nah war für mich erstmal alles hier: Innerhalb von 15 Minuten ist man ja quasi überall. Undenkbar in Istanbul! Hamburg ist eine Großstadt mit Kleinstadt-Charakter, auch heute noch.
Also war es dir zu klein?
Nein, es war nur anders. Ich fand es komisch, dass es kein Viertel gibt, das rund um die Uhr belebt ist: Die Innenstadt ist abends tot, Schanze oder Kiez am Morgen.
Warum wolltest du dich hier treffen, am hvv switch Punkt Klosterallee?
Ich lebe seit acht Jahren hier im Viertel und für mich ist es die nahegelegenste Station von zuhause. Wenn ich morgens starte, ist das oft der kürzeste Weg – wenn ich nicht gleich ein Auto finde, das näher geparkt ist. Aber auf ein Auto bin ich angewiesen. Ich würde zwar gerne mehr Fahrrad fahren, muss als Gastronom und Familienvater jedoch oft viel transportieren.
Hast du einen Lieblingsplatz in der Stadt?
Am liebsten schaue ich von der Elbe auf Hamburg. Das Panorama, das man vom Wasser aus sieht, von Elbphilharmonie, Hafen, Landungsbrücken, finde ich wunderschön. Das vermittelt mir immer ein Gefühl von Fernweh und Abenteuer. Ich bin ein Seebär, habe mit Freunden zusammen ein kleines Segelboot. Und das Treppenviertel, das ist auch herrlich, da fühlt man sich sofort wie im Urlaub.