Punktspiel mit Fan Zhao | hvv switch

mein hvv switch Punkt

Lesedauer 3 Min.

Am Hauptbahnhof mit Fan Zao.

Über 100 hvv switch Punkte gibt es in Hamburg. Mit manchen hat man seine ganz eigene Geschichte. Wir treffen spannende Menschen unserer Stadt – an Stationen, die sie häufig nutzen. Gastronomin Fan Zhao, Inhaberin von CÀI Kitchen im Karoviertel.

Fan Zhao am hvv switch Punkt am Hamburger HauptbahnhofAn diesem Freitag im Dezember ist in Hamburg Derby, St. Pauli gegen den HSV. Auf den Straßen fahren auffällig viele Polizeiwagen – oder besser: stehen, viele Straßen sind gesperrt. Das typische Chaos. Die Gastronomin Fan Zhao bringt das nicht aus der Ruhe, sie kennt den Fußballzirkus: Ihr veganer Imbiss CAI Kitchen im Karoviertel ist keine 500 Meter vom Millerntor Stadion entfernt.

2018 hat Fan das Lokal eröffnet. Angeboten werden dort Gerichte aus ihrer Heimat China, genauer aus der Provinz Sichuan. “Die Küche der Region ist in Ländern wie Frankreich oder den USA schon relativ populär, denn sie bietet viele leckere vegane Gerichte”, sagt Fan. Eine Marktlücke, dachte die 36-Jährige und eröffnete CAI Kitchen. Dort bietet sie traditionelle Gerichte an: Scharfe Dan Dan-Nudeln, eigentlich ein Fleischgericht aus der Sichuan-Provinz, das Fan mit einem veränderten Rezept vegan gestaltet hat und mit veganem Hack anbietet. Oder Gemüse-Dumplings mit hausgemachter, feurig scharfer Chilisauce.

Fan, als Treffpunkt hast du den Switch Punkt Glockengießerwall am Hauptbahnhof ausgewählt. Warum?

Zusammen mit einem Kollegen gehe ich alle zwei Wochen in der Mönckebergstraße für meinen Imbiss einkaufen. Direkt unter Karstadt gibt es eine chinesische Supermarktkette. Hier in der Gegend mit dem privaten Auto zu parken ist jedoch nicht so einfach. Carsharing zu nutzen ist da viel praktischer, gerade wegen des hvv switch Parkplatzes.

Du bist in der chinesischen Provinz Sichuan aufgewachsen. Wann kamst du nach Deutschland und warum?

Ich bin mit 20 Jahren nach Deutschland gekommen. Eigentlich zum Studieren. Ich habe dann auch ein Studium im Bereich Geisteswissenschaften begonnen, aber das hat mir nicht so gut gefallen. Ich brach also ab und machte eine Ausbildung zur Köchin in einem Hamburger Hotel – zum Glück. Ich bin sehr stolz, Gastronomin zu sein.

War es für dich schon in der Ausbildung klar, dass du mal etwas eigenes eröffnen würdest?

Ich habe mir relativ schnell Gedanken gemacht, was ich damit anfangen will, ja. In meiner Ausbildung habe ich gelernt, wie man Struktur und Organisation in einen Restaurantbetrieb bringt. Und ich merkte, wie stark die Nachfrage nach veganem Essen steigt. So kam ich auf die Idee für CAI Kitchen. Ich war mir sicher, dass es einen Markt für einen veganen Imbiss gibt.

Was bedeutet “Cai” in Cai Kitchen?

Gemüse – wenn wir in China über vegane Küche sprechen, dann sprechen wir von “Cai”. In China haben wir viele vegane Speisen, die die Menschen hier in Deutschland noch nicht richtig kennen. Es gibt auch viele vegane Saucen. Es wird nur nicht so betont, dass man vegan isst.

Einige Rezepte hast du auch vegan umkreiert…

Ja, die Dan Dan-Nudeln zum Beispiel, ein traditionelles Gericht mit langer Geschichte in der Provinz Sichuan. Wir haben das Schweinefleisch mit veganem Hack ergänzt und ein eigenes Rezept kreiert. Dan Dan heißt im Chengdu-Dialekt Bambusstock. Früher trugen die Dan Dan-Verkäufer einen Stock mit je zwei großen Töpfen an der Seite über der Schulter, um die Speise mit gekochten Nudeln, mit Hack, Gewürzen und anderen Zutaten in der Stadt zu verkaufen. Streetfood also.

Du kommst aus der 25 Millionen Stadt Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan. Warum Hamburg?

Für einen Studienplatz musste ich erst Deutsch lernen. Das habe ich in verschiedenen Städten gemacht und dabei viele Orte im Land kennengelernt: Münster, Leipzig, Nordhausen, Weimar – und dann Hamburg. In Hamburg hatte ich dann damals einen Freund und einen ersten Nebenjob. Mir hat die Stadt sehr gut gefallen und so dachte ich: Warum nicht hier leben? Das war vor 14 Jahren. Zwischendurch habe ich überlegt, nach Berlin zu ziehen. Aber wegen des Imbiss würde das jetzt nicht mehr passen. Zudem bin ich ja beruflich viel in Berlin…

2021 hast du in der Schönhauser Allee in Mitte eine zweite Cai Kitchen eröffnet…

Genau. Berlin ist spannend, die kulinarische Vielfalt dort ausgeprägter als hier. Es gibt viele kreative und authentische Küchen. In Hamburg sind die Gastronomen nicht ganz so mutig wie ich finde. Aber ich bin sehr glücklich in Hamburg.

Was ist Dein liebster Ort in Hamburg?

Planten und Bloomen! Im Sommer kann man da wunderbar spazieren gehen und es gibt dort einen Kräutergarten, den ich sehr liebe. Die Kräuter kann man dort nicht nur ansehen, sondern auch riechen – und, wenn keiner schaut, auch mal probieren. Sonst gehe ich gerne essen. Mein Lieblingsrestaurant ist das Leche de Tigre. Eine weitere große Leidenschaft von mir ist Techno. Als ich noch etwas mehr Zeit hatte, war ich gerne im PAL zu Techno Musik tanzen.

Fan Zhao, Inhaberin von Cai Kitchen steht lachend am hvv switch Punkt am Hamburger Hauptbahnhof


Weiter geht’s

Diese Inhalte könnten auch interessant für dich sein

hvv switch & Mantis

hvv switch Skateboard.

hamburg underground

hvv switch

Macht, was euch BEWEGT die Welt um euch.